JuB_Imp_So - Jugendarbeit und Bildung Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit

Projektbeschreibung

Das Projekt „JuB_Imp_So - Jugendarbeit und Bildung - Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit“ ist als Praxisforschung zum neuen berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Fakultät Soziales und Gesundheit angelegt. Dieser ist eine Reaktion auf die in der hochschulpolitischen Diskussion geforderte stärkere Durchlässigkeit von Bildungsbiographien und die Öffnung der Hochschulen für die Gruppe der „nicht-traditionell Studierenden“. Die grundlegenden Ziele vom Projekt JuB_Imp_So umfassen die Begleitung, Weiterentwicklung und Evaluierung des berufsbegleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ sowie der Gewinnung, Begleitung und Unterstützung der Zielgruppe des Studiengangs. Das Projekt wird in einer ersten Förderphase im Rahmen des Programmes „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Das Projekt ist in drei Teilprojekte untergliedert: • Teilprojekt „Theorie-Praxis-Austausch zum professionellen Selbstverständnis der Jugendarbeit (TPA_SJ)“ • Teilprojekt „neue Lehr- und Lernformen (neLe)“ • Teilprojekt „Studierendenunterstützung und -begleitung (Stub)“

Ausgangslage

Die Hochschule Kempten beteiligte sich an der zweiten Runde des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. Hintergrund des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Programmes ist die in der hochschulpolitischen Diskussion geforderte stärkere Durchlässigkeit von Bildungsbiographien und die Öffnung der Hochschulen für die Gruppe der „nicht-traditionell Studierenden“. Die Hochschule Kempten reagiert auf diese Entwicklung und startete zum Wintersemester 2014/15 den in der Bundesrepublik bisher einzigartigen berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“. Das Projekt „Jugendarbeit und Bildung – Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit“ (JuB_Imp_So) ist als Begleitforschung zu diesem Studiengang angelegt.

Teilprojekt TPA_SJ

Zielsetzung des Teilprojektes ist die Organisation eines gleichberechtigten Austausches zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren – aus unterschiedlichen Organisationsebenen, Arbeitsfeldern und Trägern der Jugendarbeit in Bayern. Dabei soll das professionelle Selbstverständnis diskutiert werden, um auf Grundlage dessen ein Qualifikationsprofil Jugendarbeit zu erstellen. Die Abschlusstagung des Theorie-Praxis-Austausches zum professionellen Selbstverständnis der Jugendarbeit (TPA_SJ) „Professionalität in der Jugendarbeit – Jugendarbeit studieren“ fand vom 29. bis 30. November 2017 im Institut für Jugendarbeit in Gauting statt. In Zeiten, in denen die Jugendarbeit nicht nur an Hochschulen zu verschwinden droht, gewinnen Fragen nach der Professionalität in der Jugendarbeit und der adäquaten (hochschulischen) Qualifizierung zunehmend an Bedeutung. Die Tagung bot den Raum zur Diskussion dieser Fragestellungen. Anlass für die Tagung war insbesondere die Fertigstellung des „Qualifikationsprofils Jugendarbeit“, das auf der Auswertung von Gruppeninterviews mit Verantwortlichen der unterschiedlichen Arbeitsfelder von Jugendarbeit in Bayern basiert. Diese wurden durch Ergebnisse von Workshops, Tagungen und einer Online-Befragung (Befragungszeitraum Oktober 2017) zur Frage nach der Professionalität in der Jugendarbeit ergänzt. Referentinnen und Referenten sowie Gesprächspartnerinnen und -partner waren zudem Prof. Dr. Werner Thole (Universität Kassel), Frau Prof. Dr. Regina Münderlein (Hochschule Kempten), Frau Prof. Dr. Larissa von Schwanenflügel (Hochschule Frankfurt) sowie Klaus Schreiner und Hanna Erklavec (aufZAQ - Zertifizierte AusbildungsQualität).

Teilprojekt neLe

Im Teilprojekt „neue Lehr- und Lernformen“ sollen Möglichkeiten zur Verbesserung von Lehr- und Lernprozessen konzipiert, erprobt und evaluiert werden. Erforderlich ist dies insbesondere im Hinblick auf die Gruppe der „nicht-traditionell Studierenden“. In den Blick genommen werden soll, wie berufsbezogene Lernprozesse organisiert werden können, insbesondere auch im Hinblick auf die Notwendigkeit von lebenslangem Lernen. Hintergrund ist das berufsbegleitende Bachelorstudium „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“, bei dem die Lehrenden und die Lernenden ihre Erfahrung aus dem Arbeitsfeld der Jugendarbeit konstruktiv in den Lehr- und Lernprozess einbringen. Das Teilprojekt „neLe“ stellt sich derzeit der Herausforderung, eine „Mediathek Jugendarbeit“ zu entwickeln. In der Mediathek Jugendarbeit sollen auditive und visuelle Medien gesammelt, katalogisiert sowie verschlagwortet und zur freien Nutzung über eine eigene Website zur Verfügung gestellt werden. Die möglichen Themen der Mediathek Jugendarbeit sind vielfältig. Das Spektrum reicht von Inhalten wie der Beschäftigung mit den Theorieansätzen, Methoden und der Geschichte sowie den gesetzlichen Grundlagen der Kinder- und Jugendarbeit über die Darstellung der Jugendarbeit als Beruf bis hin zu Themenfeldern wie offene oder kommunale Jugendarbeit. Ziel ist es, qualitativ hochwertige Aufzeichnungen von wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionen und Gesprächen bereitzustellen, auf die in der Hochschullehre im Bereich Jugendarbeit zurückgegriffen werden kann. Die Mediathek soll für alle Lehrenden und Studierenden der Hochschule Kempten, aber auch anderer Hochschulen und Universitäten sowie auch für die bundesweite und internationale Fachöffentlichkeit zugänglich und nutzbar sein. Ein weiteres Ziel der Mediathek ist die Sichtbarmachung der Jugendarbeit als ein wesentliches Feld der Sozialen Arbeit im hochschulischen Kontext. Dies erfolgt auch in Reaktion auf den Diskurs darüber, dass die Jugendarbeit ihren Stellenwert in der Hochschullehre verliert bzw. bereits verloren hat und damit laut dem Appell der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter von 2016 das „Verschwinden eines genuinen sozialpädagogischen Arbeitsfeldes an Hochschulen und Universitäten“ (Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, AG Jugendarbeit 2016) droht. Die Mediathek Jugendarbeit startete am 1. Dezember 2017.

Teilprojekt Stub

Ziel des Teilprojektes ist es, die Adressatinnen und Adressaten des Studiengangs „Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Jugendarbeit“ adäquat zu unterstützen und zu begleiten. Durch das berufsbegleitende Studienformat und die fachlichen Voraussetzungen des Studiengangs wird eine spezielle Zielgruppe aus dem Feld der Jugendarbeit angesprochen. Die Heterogenität der Bildungsbiographien der Studierenden sowie die spezifischen Zugangsvoraussetzungen stellen neue Anforderungen an Hochschule und Lehre. Das Teilprojekt untersucht, welche besonderen Bedarfsformen an Unterstützung und Begleitung durch diese Konstellation entstehen. Es sollen zielgruppenadäquate Unterstützungsangebote entwickelt, erprobt und initiiert werden. Ein wesentlicher Aspekt des Teilprojekts besteht darin, in den zu entwickelnden Unterstützungsangeboten an die biographischen Erfahrungen der Studierenden anzuknüpfen. Es soll untersucht werden, welcher Verlauf einer Professionalitätsentwicklung sich auf individueller Ebene der Studierenden nachzeichnen lässt. Das Projekt gliedert sich in zwei Bereiche: Die explorative Datenerhebung und die Entwicklung, Erprobung und Implementierung von Unterstützungsangeboten, die eng miteinander verzahnt sind.

Projektleitung


Teilprojektleitung

Projektdauer

01.08.2014 - 31.01.2018

Projektförderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Förderprogramm

Weblinks

Beschreibung des Teilprojekts TPA_SJ
Dokumentation der Abschlusstagung des TPA_SJ
Beschreibung des Teilprojekts neLe
Mediathek Jugendarbeit
Beschreibung des Teilprojekts stub