Reisende – im Allgäu wie auch weltweit – haben zunehmend höhere Ansprüche an touristischen Informationen – insbesondere im Hinblick auf Aktualität und Relevanz. Daher ist es wichtig, die entscheidenden Inhalte digital aufzubereiten und zu verbreiten. Derzeit erfolgt dies jedoch dezentral. Das führt zu Dopplungen, unterschiedlicher Qualität und letztendlich zu einer unüberschaubaren Informationsflut.
Im Rahmen der BayernCloud Tourismus wird eine Open Data Plattform entwickelt, die eine durchgängige Datenqualität und -quantität gewährleistet. Damit soll es allen touristischen Akteuren möglich sein, aktuelle Informationen offen und digital bereitzustellen und auszutauschen. Die Plattform soll Daten zusammenführen, zum Beispiel Wissenswertes zu Veranstaltungen, Restaurants und Wanderwegen, aktuelle Öffnungszeiten von Bergbahnen und Berghütten oder die Abfahrtzeiten des ÖPNV. Ziel ist es, dass alle Interessierten diese Informationen zentral und ohne Lizenzeinschränkungen abrufen und schließlich für unterschiedlichste Nutzungen weiterverarbeiten können. Dabei ist es notwendig, die Daten zu standardisieren, um eine solide und qualitativ hochwertige Grundlage zu gewährleisten. Ein weiterer Nutzen der BayernCloud kann auch die Besucherlenkung und die Anzeige von ausgelasteten touristischen Einrichtungen sein. Dies wäre möglich dank echtzeitnahen Daten, die ein großes Potential für den zukünftigen Einsatz von künstlicher Intelligenz bieten.
Der erleichterte Datenzugang schafft zudem zahlreiche Potentiale für Start-Ups sowie Entwicklerinnen und Entwickler. Diese Basis ermöglicht es ihnen, einfache und sichere Lösungen für touristische Unternehmen sowie Gäste zu schaffen. So fördern wir die Innovationskraft und den Wettbewerb auch im ländlichen Raum.
Hintergrund
BayernCloud Tourismus ist Teil des Forschungsprojekts BayernCloud. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, eine offene und digitale Dateninfrastruktur zu entwickeln. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Energie und Technologie (StMWi) fördert das Projekt im Rahmen des FuE Programm „Informations- und Kommunikationstechnik“ des Freistaates Bayern.
Professor Guido Sommer und Professor Ulrich Göhner leiten und koordinieren die tourismusspezifische Anwendungsforschung an der Hochschule Kempten, die unter Einbeziehung von Institutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Fachexpertinnen und -experten erfolgt.