M!K - Modellregion Inklusion Kempten

Projektbeschreibung

Das Forschungsprojekt „Modellregion Inklusion Kempten (M!K)“ fokussiert die Voraussetzungen, Rahmenbedingungen und Gelingensfaktoren von Inklusion in der schulischen (Teilprojekt A, LMU) und außerschulischen Versorgung, Bildung und Erziehung (Teilprojekt B, HS Kempten) von Kindern und jungen Menschen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Analyse der sozialräumlichen Gestaltung und der inklusiven Vernetzung der schulischen und außerschulisch tätigen Akteur*innen.

Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt in Kooperation zwischen der Ludwig-Maximilians-Universität München (Teilprojekt A, Prof. Dr. Ulrich Heimlich, Lehrstuhl für Lernbehindertenpädagogik) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten (Teilprojekt B, Prof. Dr. Patricia Pfeil, Prof. Dr. Ursula Müller, Fakultät Soziales und Gesundheit). Mit dieser Kooperation wird eine Verschränkung schul- und sonderpädagogischer Perspektiven mit sozialpädagogischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven angestrebt. Das Konzept einer inklusiven Modellregion entsteht letztlich aus der Berücksichtigung und dem Zusammenwirken dieser Perspektiven im Dialog mit allen Beteiligten.

Projektdarstellung – Teilprojekt B

Ziel des Teilprojekts B ist es, Kenntnisse über die Bedarfe, Angebote, Nutzung und Wirkungsweisen von inklusiven Herangehensweisen, Barrieren und Gestaltungsmöglichkeiten im Sozialraum zu erlangen und daraus Gelingensfaktoren abzuleiten: Welche Faktoren können aus akteurzentrierter Perspektive zum Gelingen von Kooperationen, Vernetzung und Zusammenarbeit innerhalb der Modellregion Inklusion Kempten mit dem Ziel der Umsetzung inklusiver Bildung beitragen?

Diese Frage soll durch ein methodenplurales Vorgehen im Sinne qualitativer Netzwerkforschung beantwortet werden. Basierend auf den Ergebnissen einer Online-Befragung der Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe bzw. -arbeit in der Stadt Kempten werden Expert*innen-Interviews mit relevanten Akteur*innen geführt und relevante Dokumente, wie Leitbilder und Konzeptionen, als ergänzendes Material im Rahmen einer Dokumentenanalyse erschlossen. Dieses Methodendesign wird gerahmt durch theoretisch-methodologische Forschungsheuristik, die sich aus Elementen des Akteurzentrierten Institutionalismus, der Netzwerkanalyse und der Grounded Theory zusammensetzt.

Ergebnisse

De Resultate der Begleitforschung sollen einerseits in eine Bestandaufnahme und in Empfehlungen für die zukünftige Umsetzung schulischer und außerschulischer Inklusion in der Modellregion münden. Gleichzeitig sollen die erschlossenen Gelingensfaktoren und Indikatoren den Transfer der Erkenntnisse auf andere Regionen ermöglichen. Dazu werden die Ergebnisse beider Teilprojekte (A und B) in einer Buchpublikation zusammengeführt. Die Präsentation der jeweiligen Resultate im Rahmen einer Tagung im Frühjahr 2020 konnte leider pandemiebedingt nicht erfolgen.

Projektkontext: Modellregion Inklusion Kempten

Am 9. Juni 2016 beschloss der Kemptener Stadtrat den Kommunalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) mit dem Titel „Miteinander inklusiv Kempten (MIK)“. Während des Entstehungsprozesses des Aktionsplans zeigte sich bereits das breite Interesse aller Verantwortlichen am Thema „Inklusion in der Kommune“, insbesondere in der Eingliederungshilfe. Mit Beginn des Schuljahres 2016/2017 wurde die Stadt Kempten als inklusive Modellregion vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst und somit die intensive Kooperation zwischen verschiedenen Schulformen in den vergangenen Jahren und die Entwicklung des Profils Inklusion an derzeit neun Kemptener Schulen anerkannt. Außerdem wird damit die bereits bestehende intensive Kooperation zwischen der Kommune, der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendarbeit sowie weiteren sozialen Diensten in Kempten hervorgehoben. Das Projekt „Modellregion Inklusion Kempten (M!K)“ soll helfen, Zugänge zur Inklusion in das Gemeinwesen aufzuzeigen und somit zur Weiterentwicklung der inklusiven Strukturen im Sinne flächendeckender Modelle in Bayern beitragen.



Projektleitung

Projektdauer

01.01.2017 - 31.12.2019

Projektpartner

Ludwig-Maximilians-Universität München

Projektförderung

Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus