DigiPro2Green - Digitale Methoden für die Produktentwicklung und zirkuläre Produktion nachhaltiger Leichtbaustrukturen

Projektbeschreibung

Ein wichtiger Treiber auf dem Weg zu einer emissionsfreien Produktion ist die zirkuläre Produktion. Sie ermöglicht einen deutlich geringeren Primärressourcenbedarf. Durch die konsequente Wiederverwendung von Materialien können Materialkreisläufe geschlossen und somit die Umweltwirkungen in der Produktion reduziert werden. Der zunehmende Trend zu hochintegrierten, funktionalen und Multimaterial-Bauteilen, bspw. im Mobilitätssektor, führt jedoch zu Herausforderungen im Recycling von Werkstoffverbunden, wie geringe produktspezifische Rückläufermengen und reduzierte Qualität von Rezyklaten. Folglich müssen Produktionsprozesse für Hybridbauteile resilient auf variable Eigenschaften der Rezyklatmaterialien reagieren können. Die Rezyklierung und das Design for Reuseability sind trotz des hohen Umweltpotenzials und ihrer Eignung als Leichtbau-Schlüsseltechnologie bisher nicht weitergehend erforscht.

Im Verbundprojekt DigiPro2green soll daher ein Webclient entwickelt werden, welcher möglichst automatisiert bei der geeigneten Materialauswahl unter-stützt und dabei die strukturelle Integrität bei gleichzeitiger Bewertung der Umweltwirkung berücksichtigt. Weiterhin werden digitale Assistenzsysteme entwickelt, um die zirkuläre Prozesskette zur Verarbeitung von Rezyklaten nachhaltig zu gestalten und eine hohe Flexibilität bei der Reaktion auf schwankende Rezyklat-, Prozess- und Zwischenprodukteigenschaften zu erreichen.

Digitalen Zwillinge für nachhaltigen Leichtbau
Das Institut für Produktion und Informatik (IPI) der Hochschule Kempten hat in dem Verbundprojekt das Ziel, die nachhaltige Nutzung von Digitalen Zwillingen für den Leichtbau zu erweitern. Die aufzubauende Zwillingsplattform soll dabei über eine weitgehend automatische Datenerfassung Anlagen-, Prozess- und Materialdaten verarbeiten. Dadurch können wiederum Assistenzsysteme optimiert werden, so dass der Rezyklateinsatz in Bauteilen sinnvoll erhöht werden kann. Zudem sollen während der Förderphase Methoden für den Einsatz von wiederverwertetem Material und Vorgehensmodelle für die Auslegung von Strukturbauteilen entwickelt werden, um den Leichtbau auch in anderen Branchen um-weltfreundlich etablieren zu können. Zum Forschungskonsortium gehören neben dem IPI – Institut für Produktion und Informatik der Hochschule Kempten die TU Braunschweig als Verbundkoordinator, Fraunhofer-Institute sowie Partner aus der Automobilindustrie, Softwareentwicklung und Materialtechnologie.


Projektleitung

Prof. Dr.-Ing. Bernd Lüdemann-Ravit
bernd.luedemann-ravit[at]hs-kempten.de

Projektdauer

01.09.2023 - 31.08.2026

Projektpartner

SCALE GmbH
POLYTEC Plastics Germany GmbH & Co. KG
ARRK Engineering GmbH
KCS Europe GmbH
Synergeticon GmbH
TU Braunschweig
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V.

Projektförderung

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Förderprogramm

Technologietransfer-Programm Leichtbau

Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)