MiBiPA – Förderung der Mitarbeiterbindung in der Pflege - Fokus Allgäu

Projektbeschreibung

Ein Mangel an Pflegekräften ist nicht nur in großstädtischen Regionen, sondern auch im ländlichen Raum wie dem Allgäu weit verbreitet. Dies betrifft Krankenhäuser, Kliniken sowie ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen. Im Auftrag der Allgäu GmbH sowie in Kooperation mit Allgäuer Einrichtungen und Institutionen, die vom Pflegekräftemangel betroffen sind, untersucht das Institut für Gesundheit und Generationen (IGG) der Hochschule Kempten unter anderem folgende Fragestellungen:

  • Wie kann Mitarbeiterbindung in der Pflege gefördert werden, insbesondere im Allgäuer Kontext?
  • Was sind konkrete Faktoren, die ein Bleiben im Berufsfeld begünstigen?
  • Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Beschäftigten in der Pflege ausgewirkt?

Zur Beantwortung der Fragestellung werden sowohl eine Online-Befragung von Pflegekräften als auch qualitative Interviews mit Einrichtungsleitungen durchgeführt.


Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass es auch im Allgäuer Kontext Verbesserungsbedarfe in der Pflege gibt: Weniger als die Hälfte der befragten Pflegekräfte war mit ihrer Arbeitssituation zufrieden, über die Hälfte konnte sich eine Arbeitszeitreduktion vorstellen. Der Wunsch nach Arbeitszeitreduktion lässt sich primär auf körperliche oder gesundheitliche Gründe zurückführen.

Eine tolle Teamarbeit ist Hauptgrund dafür, warum sich viele Pflegekräfte trotz ansonsten hoher Belastungen im Beruf mit ihrer Stelle verbunden fühlen. Erhebliche Verbesserungspotentiale in der Pflege zeigen sich aber unter anderem beim Gehalt, bei den Arbeitszeiten und der Gestaltung des Dienstplans sowie in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten auf höheren Hierarchieebenen.

Einige der befragten Einrichtungen berichteten von ihren Anstrengungen, in diesen Bereichen etwas für ihre Beschäftigten zu tun. Der generelle Personalmangel in der Pflege verhindert aber, die hohe Arbeitslast in der Pflege zu reduzieren.

Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass nur knapp jede fünfte befragte Pflegekraft eine durch die Pandemie gestiegene gesellschaftliche Wertschätzung der Pflege persönlich wahrgenommen hat. Die durch Corona geleisteten Zusatzzahlungen wurden hingegen von einer deutlichen Mehrheit als tatsächlich wertschätzend empfunden.

Zusammenfassend hat sich herausgestellt, dass das Gehalt zwar eine wichtige Rolle spielt, dass dies allein für eine hohe Arbeitszufriedenheit und eine starke Bindung jedoch nicht ausreicht. Auch eine gelingende Dienstplangestaltung sowie eine gute Zusammenarbeit mit dem Team und den Vorgesetzten sind wichtige Faktoren.


Projektleitung

Projektdauer

01.08.2020 - 31.03.2021